SpeicheltestDie Schwerpunkte in der Zahnheilkunde verlagern sich. Kariesprävention (Schutz vor Kariesbefall) und Zahnerhaltung haben in den letzten Jahren an Bedeutung erheblich gewonnen. Die Wissenschaft unterstützt diese Entwicklung, indem sie Mittel bereitstellt, mit deren Hilfe Karies und parodontale Erkrankungen (Erkrankungen des Zahnhalteapperats) frühzeitig erkannt werden können. Der Zahnarzt kann dadurch eine individuelle Diagnose stellen um anschließend eine gezielte Prophylaxebehandlung durchführen.

Wirksame Prophylaxe ist immer individuell!

Welches Programm für Sie das richtige ist, lässt sich natürlich nicht allgemeingültig formulieren. Zunächst werden wir im Beratungsgespräch, der Untersuchung der Mundhöhle und verschiedene Tests Informationen und Daten sammeln. Dazu gehören Fragen nach Allgemeinerkrankungen, nach Ihren Ernährungs- und Zahnpflegegewohnheiten und der zahnärztlichen Betreuung in der Vergangenheit. In der Untersuchung wird neben dem Zustand der Zähne das Zahnfleisch mit einer speziellen Sonde auf Entzündungen untersucht.

Wichtig für die Beurteilung des individuellen Kariesrisikos sind Kenntnisse über die Menge bestimmter Bakterienarten.
Ein Verfahren das individuelle Kariesrisiko zu bestimmen, ist die Speicheldiagnostik.

Ein Bakterium (streptococcus mutans) gilt als Hauptverursacher von Karies. Je mehr Bakterien vorhanden sind, desto höher ist das Kariesrisko.
Ein Bazillenstamm (sog. Lactobazillen) ist sekundärer Karieserreger. Er vermittelt ein Bild von der Aktivität der Karies und den Ernährungsgewohnheiten.
Die Menge des vorhandenen Speichels (Speichelfließrate) und sein Gehalt an Mineralen, die zu einer Härtung des Zahnschmelzes benötigt werden, geben
Anhaltspunkte über die natürliche Schutzfunktion bei der Remineralisierung der Zähne nach Säureeinwirkung.

Die Speicheldiagnostik sollte durchgeführt werden, wenn im klinischen Bild kariöse Läsionen und Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung vorliegen, um die Ursache zu erkennen und einen gezielte Therapie durchzuführen. Vor prothetischer und kieferorthopädischen Behandlung, bei vielen restaurierten Zähnen, bei Medikamenteneinnahme, Berufsrisiken und bei Mundtrockenheit.
Die Ergebnisse der Speicheldiagnostik bestimmen die weiteren Therapiemöglichkeiten.

Möglichkeiten und Verfahren der Prophylaxe
Im Mittelpunkt der Prophylaxebetreuung steht die regelmässige professionelle Zahnreinigung, PZR, sowie Hinweise und Hilfestellungen zu Ihrer persönlichen Zahnpflege.
Ein grosses Spektrum zusätzlicher Massnahmen hängt vom individuellem Karies- und Parodontitisrisiko ab:

  • Fissurenversiegelung
  • Fluoridierung
  • Lackanwendung zur Reduzierung der Keimzahl und Schmelzhärtung
  • Laserdiagnostik
  • Formveränderung von Zähnen bzw. Zahnfleisch